AMANITA


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die bandbreite der menschlichen wahrnehmung umfaßt nur ein äußerst schmales spektrum.
so ist es für uns wohl kaum vorstellbar, daß zum beispiel schmetterlinge mit den füßen zu
schmecken vermögen.
WAS sie jedoch schmecken, das entzieht sich dann aber vollständig unserer vorstellungskraft,
weil uns einfach entsprechende erfahrungen fehlen.
dieses manko ist der menschheit seit jeher bewußt, deshab brachte sie beizeiten gewisse spezia-
listen hervor, die ihre kognitiven fähigkeiten dazu nutzten, die grenze zwischen kultur und
natur zu queren.
dafür fanden sie zweckmäßige verfahrensweisen, um der herkömmlichen, tradierten -
gesellschaftlich determinierten und sanktionierten - sichtweise zu entkommen.
das "aus sich heraustreten" - in extase und trance - ist eine solche. um ein solches stadium zu erreichen stehen verschiedene techniken zur verfügung, unter anderem die einnahme bestimmter substanzen - pflanzen und pilze.
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tief in der vormenschlichen erfahrung verwurzelt ist der umgang mit so genannten
entheogenen substanzen. so wissen wir zum beispiel von rituellen, zeremoniellen strukturen
in elefantengesellschaften, die immer zu bestimmten zeiten an gewisse orte wandern,
um sich dort gemeinsam an vergorenen früchten zu "berauschen".
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den umgang mit dem fliegenpilz lernten die sami und andere native völker eurasiens
von den rentieren und anderen hirschen, denen sie seit frühen zeiten auf ihren streifzügen
folgten.
die einnahme dieser pilze - ob individuell oder auch kollektiv - folgte immer strengen rituellen
und zeremoniellen mustern, niemals diente sie rein hedonistischen zwecken.
das wissen um die gefahren, welche die einnahme jener substanzen - sowohl körperlich
als auch mental - mit sich bringt, gebietet diese strenge der form.
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